Mittwoch, 15. Dezember 2010

Forderungen nach Abkehr vom Staatsmonopol beim Gluecksspiel werden laut

Mittlerweile werden Forderungen aus der Wirtschaft laut, die auf eine Abschaffung des Lotto- und Wettmonopols bestehen und klare Regeln für einen freien und fairen Markt fordern.

Der Europäische Gerichtshof hat das staatliche Lotto- und Sportwettenmonopol
in Deutschland für unrechtmäßig erklärt, teilt der Branchenverband Bitkom mit. Daher gibt es jetzt eine Möglichkeit, zeitgemäße Regeln für einen offenen Glücksspiel-Markt in Deutschland festzulegen. Das EU-Gericht hatte im September gerügt, dass das deutsche Monopol nicht auf Suchtprävention ziele, sondern den Ländern Einnahmen sichern solle. Auch sei ein staatliches Lotto- und Wettmonopol nicht zu rechtfertigen, solange andere Glücksspiele wie das Automatenspiel privaten Anbietern offen stehen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte sich dieser Auffassung vor kurzem angeschlossen.

Die Ministerpräsidenten beraten morgen über drei verschiedene Glücksspiel-Modelle, die jedoch alle den Erhalt des umstrittenen Lotto-Monopols vorsehen. Den staatlichen Lottogesellschaften soll künftig auch der Vertrieb über das Internet wieder erlaubt werden. Ebenso kann weiter für staatliche Lottoangebote geworben werden. Zwei der Modelle sehen zusätzlich vor, verbotene Glücksspielangebote im Netz durch Sperren bei den Internet-Zugangsanbietern zu blockieren. Nur ein Vorschlag beinhaltet eine umfassende Liberalisierung des Sportwettensektors.

Der Branchenverband Bitkom befürchtet eine anhaltende Unsicherheit für Anbieter und Nutzer, falls die Länder an ihrem offensichtlich rechtswidrigen Monopol festhalten.

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